Lehrkauf
Posted by duftbaeumchen - 29. April 2006
Beim Kosmetikhändler meines Vertrauens durchstreifte ich auf der Suche nach Toilettenpapier die hintersten Regalreihen, als ich bekannte Geräusche vernahm: Mein Neffe. Samt Schwester K. und Vielleicht-mal-irgendwann-Schwager im Schlepptau.
Wenn er schon aufgrund seiner noch geringen Körperhöhe nicht überall zu sehen ist, so soll jeder seine Anwesenheit zumindest akustisch wahrnehmen.
Die Wiedersehensfreude läßt sich nicht in Worte kleiden.
Bereits zwanzig Stunden lagen seit unserem letzten Zusammentreffen zurück und doch haben wir uns sofort wiedererkannt.
Spontan entschied ich, den dreien bei ihren weiteren Einkäufen Gesellschaft zu leisten.
Vielen Männern würde sowas im Traume nicht einfallen (*) – mir macht’s Spaß, denn ich lerne immer etwas neues dabei. Und in diesem Fall konnte ich das frisch erworbene Wissen zeitnah im privaten Heimatkundeunterricht an meinen Neffen weitergeben.
Zum Beispiel, wozu überschüssige Land- und Forstwirte zu gebrauchen sind. Im Zuge der europäischen Agrarwirtschaftsentwicklung sind ja doch ’ne ganze Menge davon übrig.
Die werden halt verarbeitet und dem Nahrungskreislauf zugeführt:
Als Bauernbrot, ~frühstück, ~handkäse und im ~-Topf.
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(*) In Einkaufszentren aktueller Bauart geht man mittlerweile verstärkt auf die Bedürfnisse mitreisender Ehemänner ein.
Der erneuerte Shopping-Tempel am Rande der Stadt ist da schon auf dem richtigen Weg.
Die in großer Anzahl verteilten Ledersofas waren voll besetzt.
Einsam und verlassen. Wartend auf ihre Frauen, die sich zwischen den zahlreichen Regalen und Kleiderständern verlustierten.
Nur mit dem Bier und den Fernsehgeräten klappt das noch nicht so richtig.
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